12.2 Datex

Datex:

Das öffentliche Datex-Netz (Data Exchange) basiert auf dem ITU-T-Standard X.25. Es dient seit 1980 der Übertragung asynchroner Datenströme (busy traffic, siehe Abb. 12.2.1 ).


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Abbildung 12.2.1: Prinzip einer Paketvermittlung

Ziel:

Realisierung einer professionellen digitalen Datenkommunikation insbesondere für die häufige Übertragung kleinerer Datenmengen von 50 Baud mit maximal 64 kbps — an Partner mit unterschiedlicher Geräteausstattung5

Datex-P:

Paketvermittlung bedeutet, dass die Nachrichten (Daten) in einzelnen Datenpaketen übertragen werden, wobei jedes einzelne Paket mit einer Zielangabe versehen ist. Bei der Übertragung werden die einzelnen Datenpakete in den Vermittlungsstellen kurzzeitig zwischengespeichert.

Pakete:

Durch die paketweise Übertragung besteht die Möglichkeit, mehrere logische Kanäle zu verwenden, wie in Abb. 12.2.2 dargestellt .


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Abbildung 12.2.2: Logische Kanäle auf einer physikalischen Leitung

Auch virtuelle Verbindungen genannt, bei denen gleichzeitig maximal 255 Verbindungen über eine physikalische Anschlußleitung aufgebaut werden können.

Verfahren:

OSI-Modell:

Die OSI-Darstellung der X.25-Schnittstelle in Abb. 12.2.3 zeigt den Normierungsbereich bei Datex-P.


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Abbildung 12.2.3: OSI-Darstellung der X.25-Schnittstellen

Schicht 1:

Bitübertragung

Schnittstellenleitungen

Ungesicherte, synchrone Übertragung binärer Signale

Schicht 2:

Sicherung

Gesicherte Übertragung der Schicht-3-Pakete

Verwendung von numerierten Datenübermittlungsblöcken mit fortlaufender Numerierung und zeitüberwachter Quittierung: High Level Data Link Control (HDLC)

Schicht 3:

Vermittlung

Bildung von logischen Kanälen für die Signalisierung und die Nutzdaten auf Teilstrecken.

Auf- und Abbau von logischen Verbindungen zwischen den Endeinrichtungen.

Austausch von Nutzdaten als Pakete mit Sicherstellung der Reihenfolge.

Frame:

Rahmen bzw. Frames der Schicht 2 (Datenübermittlungsblock, Übermittlungsrahmen mit HDLC) enthalten keine Adresse (siehe Abb. 12.2.4 , da ein eindeutiger logischer Kanal auf den Teilstrecken verwendet wird.


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Abbildung 12.2.4: Aufbau eines Datenübermittlungsblockes mit HDLC

Bitstopfen:

Damit die Blockbegrenzung eindeutig ist, wird mit dem Bitstopfen nach jeweils „0+5*1“ beim Senden eine „0“ eingefügt und beim Empfangen entfernt.6

Das Ende-Flag des ersten Blocks kann das Start-Flag des nächsten Blocks sein.

Adresse:

Anstelle der Adresse wird der Typ der Nachricht codiert: Befehl (Command) oder Meldung (Response)

Steuerfeld:

Die Codierung des Steuerfeldes in Abb. 12.2.5 kennzeichnet die Art des Befehls oder der Meldung.


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Abbildung 12.2.5: Codierung des Steuerfeldes

I-Block:

Datenblock mit Folgenummer für Nutzdaten der Schicht 3

S-Block:

Steuerblock mit Folgenummer zur Bestätigung oder Fehlerbehandlung

U-Block:

Steuerblock ohne Folgenummer für Auf- und Abbau der Verbindung

Datex-M:

Das Datex-M-Netz wurde 1993 als Hochgeschwindigkeitsnetz speziell für Anforderungen der LAN-LAN-Kommunikation als Erweiterung des Datex-P-Netzes eingeführt.

Stagnation mit 76 Zugangsknoten seit 1998. Eventuell Zukunft als Metropolitan Area Network (MAN).

Geschwindigkeit:

Übertragungsraten: 64 kbps, 2 Mbps, 34 Mbps und 140 Mbps

Ideal für die Vernetzung von LANs und Großrechnersysteme auf regionaler und internationaler Ebene.

DQDB:

Die entgegengesetzt gerichteten Busse (Distributed Queue Data Bus) haben feste Slots von 125μs Rahmenlänge Slotted-Bus-System in Abb. 12.2.6 .


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Abbildung 12.2.6: DQDB Doppel-Bus-Architektur

Netz:

Im Gegensatz zu ISDN wird Datex-M nicht bundesweit angeboten, sondern es gibt Netzzugänge nur in Ballungszentren / Großstädten, die durch eine entsprechende Kundennachfrage eine Wirtschaftlichkeit sicherstellen können. Andere Kunden / Städte werden sternförmig an die Zugänge angeschlossen (siehe Abb. 12.2.7) .


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Abbildung 12.2.7: Netzzugänge zu Datex-M mit DQDB-Ring

Alternativen: Bayern Online zur Vernetzung der Hochschulen oder GWIN als Wissenschaftsnetz der DfG für Hochschulen.

5Umstellung auf eine andere Plattform im Jahr 2010

6Alternativ könnte auch nach jeweils „0+6*1“ beim Senden eine „1“ eingefügt werden.